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Gizli gizli seni izler ...!

#Besucher

Flitterwochen (11.09. - 27.09.2005)

Hongkong (12.09.-14.09.)

Kaum am Hongkong Chek Lap Kok gelandet, schon spürten wir diese subtropische Hitze. Mein Onkel erwartete uns schon am Ausgang, ebenso ein Herr unseres Reiseveranstalters. So hatte mein Onkel das Pech, dass er auf demselben Wege, wie er zum Flughafen gekommen ist, auch wieder zurück zum Hotel musste, nämlich mit dem Zug. Wir hingegen sollten mit einem Bus fahren. Zu unserem Glück und Erstaunen war der Transferbus aber schon vol besetzt und wir erhielten eine Privatlimousine: ein alter Mercedes-Benz aus den 90er Jahren mit eigenem Chauffeur :-)

Laut der stolzen Aussage der Reiseleiterin sind in ganz Hongkong schon vier Maybach zugelassen.
Als wir am Kowloon Hotel ausgestiegen sind, kam gleich ein Inder mit Turban und hat unsere Koffer genommen und zur Rezeption getragen. Nach dem Einchecken warteten wir noch eine Weile, bis mein Onkel auch in der Lobby des Hotels eintraf. Er residierte zum Glück und wie vorab verabredet im selben Hotel wie wir. Nachdem wir uns ein wenig ausgeruht und für den Abend frisch gemacht hatten, machten wir uns zunächst auf die Suche nach einem günstigen Restaurant bzw. einer Imbissstube, da wir mächtig hungrig waren. Die Restaurantsuche erwies sich allerdings als gar nicht so einfach: besonders an Kreuzungen wurde man gefragt, ob man eine Uhr kaufen möchte - natürlich "Made in Hongkong". Oder, nachdem man der Dame mit einem Schild, auf dem "Massage" stand und eine farbig markierte Fußsohle abgebildet war, ausgewichen ist, wurde man schon wieder von einem Herren angesprochen, ob man denn nicht eine neue Hose, ein neues Hemd oder neue Schuhe anfertigen lassen wolle. Wollte ich aber nicht, ich war ziemlich zufrieden mit meinen C&A-Klamotten. Wir fanden aber doch noch eine kleine und feine Stube, in deren Schaufenster ganze gerupfte Enten und sonstiges Getier an Haken hing. In diesem Lokal habe ich auch mein neues Lieblingsgetränk für den Sommer entdeckt: kalte Sojamilch mit Honig! Lecker!
Leider gibt es in Deutschland kaum Sojamilch zu kaufen, sondern nur sog. Soja-Drinks, die dann aber irgendwelche Zusätze wie Kalzium oder andere Geschmacksnoten wie Vanille besitzen.
Abschließend versuchten wir die nähere Umgebung des Hotels zu erkunden. Das Hotel selbst liegt ziemlich zentral im Stadtteil Kowloon, unweit des berühmten The Peninsula und des Victoria Harbours. Besonders die Hafenpromenade um die Avenue of Stars, auf der alle (Hongkong-)chinesischen Filmgrößen mit einem Stern im Boden verewigt sind, liefert nachts einen imposanten Eindruck der Hochhäuser AVI-Film auf Hongkong Island!

The Peninsula (51KB)

The Peninsula

Hongkong by Night (48KB)

Hongkong by Night

Bruce Lee (49KB)

Bruce Lee

Jackie Chan (50KB)

Jackie Chan

Am nächsten Tag stand eine Standtrundfahrt auf dem Programm. Es ging (mit einiger Verspätung) morgens um 8 Uhr in der Hotellobby los. Der klimatisierte Bus kutschierte uns anfangs durch einen Tunnel unter dem Victoria Harbour zur Hongkong Island. Dort ging es dann weiter zwischen modernen Glasbauten, in denen sich die Hochäuser gegenseitig spiegelten, und alten Betonklötzen, die durch die vielen Klimageräte an den Fenstern fast zu kippen drohten, vorbei am The Hongkong Jockey Club, der sich noch kurz vor der Übergabe Hongkongs 1997 an die VR China umbenannt hatte. Schließlich erreichten wir über Serpentinen-artige Straße den Peak Tower, eine Aussichtsplattform auf dem Victoria Peak. Von hier aus hat man einen herrlichen Überblick auf die modernen Hochhausbauten der Hongkong Island, aber auch über den Victoria Harbour und Kowloon. Besonders hervorzuheben ist das mit 420m höchste Gebäude Hongkongs, einer der beiden Türme des 2IFC. Durch seine sonderbare Dachform erscheint er wie ein überdimensionierter Rasierapparat, daher wird er von den Einwohnern der Stadt auch liebevoll "Shaver" (engl. "Rasierer") genannt.

Peak-Tafel I (43KB)

Peak-Tafel I

Peak-Tafel II (44KB)

Peak-Tafel II

Ausblick vom Peak (43KB)

Ausblick vom Peak

Nachdem wir uns also nun an der herrlichen Aussicht satt gesehen hatten, ging es den Peak wieder hinunter. Auf dem Weg kamen wir an einem alten chinesischen Privathaus vorbei, das umgeben von modernen Hochhäusern war und irgendwie gar nicht in dieses Umfeld passte: blickte man nach links, so konnte man dieses private Anwesen sehen, blickte man nach rechts, so sah man zwei monströse Glasbauten. Es ging weiter, vorbei an der Maybach-Niederlassung Hongkongs, sowie einem Haus mit Loch. Ja, soetwas gibt es wirklich: das Haus wurde nach den uralten Regeln des Feng Shui erbaut. Da sich das Haus nun zwischen einem Berg und dem Meer befindet verlangt nun Feng Shui, dass dem auf dem Berg wohnenden Drachen der Weg vom Berg zum Meer nicht versperrt werden darf. Und daher das Loch - jedweder Kommentar überflüssig.

Moderne direkt neben... (61KB)

Moderne direkt neben...

...alten Häusern (56KB)

...alten Häusern

Flieg Drache, flieg! (66KB)

Flieg Drache, flieg!

Wir fuhren weiter entlang der Südbucht der Hongkong Island, bis wir nach Aberdeen kamen. Dort machten wir eine Bootstour quer durch den Aberdeen Harbour in einer "modernen" Dschunke, einem sog. Sampan. Dabei sahen wir neben einem Fischer und einem "Müllboot", welches mit einer spezielle Vorrichtung am Bug Plastikflaschen aus dem Wasser "fischte", auch einige Trockendocks und das schwimmende und nur per Boot erreichbare Restaurant "Jumbo". Beeindruckend ist auch, dass die Leute hier auf ihren Hausbooten nicht nur leben, sondern auch arbeiten - das Landleben berührt sie kaum. Bevor wir zum Hotel zurückkehrten, besichtigten wir abschließend die Aberdeen Jewelry Factory Ltd.. Eigentlich war die Führung durch die "Werkhalle" dieser Schmuckfabrik im Grunde nichts anderes als die Begutachtung von fünf Arbeitstische. Die einzig interessante Erklärung war, dass die Arbeiter zum Einsetzen der Edelsteine jung sind, da sie noch ausgezeichnete Augen haben. Die Besichtigung des Verkaufsraums dauerte hingegen viel länger - wohl auch deswegen, da für fast jeden Besucher ein eigener Verkaufsberater bereit stand und nicht mehr von der Seite wich. Die Preise waren im Verhältnis recht günstig, da hier in Hongkong die Mehrwertsteuer auf Schmuckwaren fehlt. Allerdings sollte unserer Reisekasse noch ein wenig länger überleben - wir waren ja schließlich erst am Anfang unserer Flitterwochen. Unsere Schmuckexpertin hieß übrigens Brenda - und gekauft haben wir nichts.

Floating Restaurant (70KB)

Floating Restaurant

umgeben von Wasser (57KB)

umgeben von Wasser

Hausboote (60KB)

Hausboote

Nach einer kurzen Erfrischungspause im Hotel machten wir uns am Nachmittag mit der U-Bahn auf zum Central Destrict auf Hongkong Island: Von der Hotel-Lobby aus konnte man in eine unterirdische Einkaufspassage gehen, die einen direkt zur U-Bahn-Station Tsim Sha Tsui führte. Mit der roten Tsuen Wan Line fuhren wir zwei Stationen weiter, unter dem Victoria Harbour hindurch zur Station Central. Unter anderem mit Hilfe der "kleinsten Rolltreppe der Welt" (s. Foto) kamen wir wieder an die Oberfläche und waren sogleich erstaunt: riesige Wolkenkratzer soweit das Auge blicken bzw. so weit man den Kopf in den Nacken legen konnte! Unseren Ausgangspunkt bildete ein Vorplatz mit Brunnen am Fuße des 2IFC. Von dort aus konnte man nämlich die umliegenden Hochhäuser durch eine Art Steg erreichen: der Steg war überdacht und verlief ca. drei Meter über der Straße - man musste die Straße mit den Autos und Straßenbahnen weder betreten noch überqueren. Ich wollte unbedingt in und auf das höchste Gebäude Hongkongs, den einen Turm des 2IFC. Zu meinem Bedauern mussten wir allerdings feststellen, dass man sich zwar in der Einkaufspassage, die sich auf vier bis sechs Etagen erstreckte, ungehindet bewegen konnte. Sobald man sich aber einem Aufzug nähern wollte, musste man zuerst an einem indischen Türsteher und anschließend an einer Rezeption vorbei. Ich fasste all meinen Mut zusammen und fragte diesen Schrank von einem Aufpasser, ob es denn dort oben im 2IFC ein Restaurant oder eine Aussichtsplattform gab. Er verneinte leider, fragte uns aber, ob wir denn in die Bibliothek im 55. Stock wollten. Das hörte sich doch gut an! Wir mussten um eine Ecke zu einer Rezeption gehen, wo wir nach Vorzeigen unserer Ausweise Kärtchen zum Umhängen mit unserem Namen darauf bekamen. Nachdem wir ein Drehkreuz passierten kamen wir endlich zu den Aufzügen. In den Aufzügen befanden sich drei Knöpfe:

Oben angekommen wurden wir wieder durch einen freundlichen Inder zur richtigen Glastüre verwiesen. Endlich waren wir am Ziel und manchmal sogar schon höher als die umliegenden Hochhäuser! Herrlich! Da wir ja im 2IFC waren, verwunderte es kaum, dass die Bibliothek lediglich aus Jahrbüchern der verschiedenen Zentralbanken aller Herren Länder und sonstigen Büchern zum Thema Geld bestand. Allerdings war auch noch ein kleines "Museum" mit Infotafeln rund um das Geld Hongkongs integriert: so lernte man als numismatisch interessierter Besucher, dass die drei Geld-druckenden Banken Hongkongs (The Hongkong and Shanghai Banking Corporation, Bank of China und Standard Chartered Bank) seit 2003 neue Geldscheine mit neuen Sicherheitsmerkmalen herausgeben. Somit gibt es in Hongkong zu jeder Banknote sechs Variationen: zunächst hat jede der drei Banken ihr eigenes Motiv und dann existieren ja jeweils die alten und die neuen Motive nebenher.

Wi(n/t)zige Rolltreppe (42KB)

Wi(n/t)zige Rolltreppe

Nach oben! (34KB)

Nach oben!

Auf Augenhöhe (41KB)

Auf Augenhöhe

Das IFC von unten (57KB)

Das IFC von unten

Als wir dann wieder unten angekommen waren, schlenderten wir noch ein wenig im Stadtteil Chung Wan (Central District) zwischen den Hochhäusern und Banken, sowie dem Statue Square umher. Dabei hätte ich gerne auf einem Postamt Sondermarken erstanden. Diese werden jedoch an einem speziellen Philatelieschalter verkauft. Und an diesem standen unmassig viele Leute an, die alle einen Computerausdruck dabei hatten und wohl im Internet schon Sondermarken anläßlich der Eröffnung des ersten Disneyland Chinas bestellt hatten und diese nun abzuholen versuchten. Dann hol ich mir eben keine Sondermarken. So fuhren wir wieder mit der U-Bahn zurück zum Hotel. Nach einer kurzen Verschnaufpause im Hotel, gingen wir abends ein letztes Mal Essen - diese Sojamilch ist wirklich erfrischend!

Am nächsten Morgen mussten wir schon früh aufstehen und dem Onkel "Auf Wiedersehen" sagen: während er einen Ausflug ins benachbarte Macao machen wollte, wurden wir zum Flughafen gefahren. Wir wollten unsere Reise nach Singapur fortsetzen. Am Flughafen haben wir noch kurz Emails verschickt (wie praktisch und kostenlos das ist, hab ich ja schon mal erwähnt) und die Fragen einer netten Dame des Hongkong Tourism Board zu unserem Aufenthalt in Hongkong beantwortet. Als Belohnung gab's einen Dim Sum-Anstecker. Zum Glück wurde dann doch noch der Boarding-Schalter für Flug SQ 859 mit Singapore Airlines geöffnet und unser Flieger hob pünktlich um 1330 Uhr ab mit Ziel Singapore Changi Airport... .

Dim Sum-Anstecker (23KB)

Dim Sum-Anstecker